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Die Olivenernte

(November 2009)

Übrigens: unsere Oliven sind ungespritzt und die Bäume werden nicht gedüngt - es wird alles der Natur überlassen!

Wisst Ihr, woran man in Zakynthos merkt, das der Herbst gekommen ist? Nein, nicht wie in Österreich daran, das die Blätter fallen! Eher daran, dass es im Dorf stiller wird. Die Touristen sind weg und die Dorfbewohner sitzen tagsüber kaum noch vor dem Kafenion. Stattdessen ist eine hektische Betriebsamkeit spürbar. Schon am frühen Morgen verlassen die Bauern mit Ihren Fuhrwerken das Dorf. Die Wagen sind vollgestopft mit leeren Jutesäcken und eigenartigen grünen und schwarzen Netzen. Auf den Ladekanten sitzen die Familienangehörige und albanische Helfer.

Wir haben zum Glück unseren Nachbar Jonios mit seiner Lebensgefährtin Nadja und mit im Reisegepäck ist meinen langjähriger Freund und Kollege Sepp.

Das "Pflücken" der Oliven:

Die Netze werden weitläufig ausgelegt und es geht an die Ernte!

Um an die besten grünen Oliven zu gelangen, werden diese bei uns schonend mit einem - von einer Autobatterie angetriebenem - Rüttelgerät regelrecht ausfrisiert;

(normalerweise werden sie mit langen Stöcken von den Bäumen geschlagen, was zu einer Beschädigung der feinen Äste führt und das dann im nächsten Jahr einen verminderten Ertrag oder gänzlichen Ernteausfall bringt).
Die herausfrisierten Oliven fallen auf das Netz und dieses wird dann nur noch etwas angehoben, sodass sich die Oliven in der Mitte sammeln. Von hier werden sie in die Säcke abgefüllt.

Gleichzeitig werden die Bäume zurückgeschnitten, was in Folge zu einer Erleichterung der Ernte führt, denn von diesen abgeschnittenen Zweigen werden die Oliven mit kleinen Stöcken direkt in das Netz hinein abgeschlagen.
Aus den grünen Oliven wird das Olivenöl mit dem größten Reinheitsgrad gewonnen.

Die in den Säcken verpackten Oliven müssen so rasch wie möglich der Verarbeitung zugeführt werden, da eine längere Lagerung den Geschmack des Öles negativ beeinflusst!

In der dorfeigenen Ölpressanlage werden die Olivensäcke in einen Befüllungstrichter entleert und über ein Förderband zur Trennungsanlage transportiert.
In diesen Trennungsanlagen werden mittels eines Gebläses Beimengungen von Blättern und kleinen Ästen entfernt. Diese Teile sind trotz äußerster Sorgfalt beim Aufsammeln mit in die Säcke geraten und sollen natürlich nicht den Geschmack des Öles beeinträchtigen.

Die nun grob gereinigten Oliven gehen jetzt in die Waschanlage. Hier werden die Oliven mit Wasser vom Schmutz befreit und gleichzeitig verwogen.

Danach werden die Oliven inkl. Kernen mit einem Mahlwerk zerkleinert. Dann fließt dieser Brei in einen - mit unserem Namen beschrifteten - Auffangbehälter und eine Rührspirale hält den Brei flüssig.

Nun geht der Brei in die große Zentrifuge: hier werden Öl und feste Bestandteile mechanisch voneinander getrennt.
Aus diesem Gerät fließt das fast schon fertige Öl und daneben die Pressrückstände (Kerne, Fruchtfleisch und Wasser). Eine Spirale transportiert diese Reste nach draußen.

In einer weiteren kleineren Zentrifuge wird nun das Öl durch verschiedene Siebe von den letzten - nicht mehr sichtbaren - Rückständen getrennt und fließt als fertiges Olivenöl wie aus einem Brunnenrohr in einen uns zugewiesenen Behälter. Von dort wird es in ein letztes Behältnis zur Verwiegung und Abfüllung gepumpt.

 

Über eine Art Zapfsäule gelangt es dann endgültig in unsere Transportbehälter.

Die Abschlussarbeiten bilden das Herausschneiden des Brennholzes für unseren kleinen Ofen und das Verbrennen der Zweige.

Wieder einmal geschafft!